Zukunft der Heilpraktiker in Gefahr? Auch in eigener Sache

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Heute möchte ich in eigener Sache mal Stellung nehmen. Als Heilpraktikerin mit Vollzeitpraxis in Köln und im Sinne meiner Patienten und aller Menschen, die neben der Schulmedizin auch die Angebote der Alternativen oder Komplementären Medizin in Anspruch nehmen wollen. Aktuell gibt es in der Presse eine rege Diskussion um die Zukunft der Alternativmedizin und Heilpraktiker in Deutschland. Auslöser ist das Münsteraner Memorandum, in dem 17 wissenschaftlich tätige „Experten“, u.a. Ärzte, Juristen, Medizinethiker und ein Medizinjournalist die Abschaffung des Heilpraktikerberufs in der bisherigen Form fordern.

Leider habe ich im Fernsehen und in der übrigen Presse unglaublich einseitige Berichte dazu gesehen. Häufig wird der Eindruck vermittelt, dass praktisch jeder, der mindestens einen Hauptschulabschluss hat und über 25 Jahre alt ist, die Prüfung beim Gesundheitsamt spielend bestehen und damit die Zulassung zur Heilpraktikertätigkeit bekommen kann. Das ist so realitätsfern, dass man eigentlich nur lachen könnte. Mir ist aber eher zum Heulen zumute angesichts so viel Unsachlichkeit und teilweise Anfeindungen gegen die Alternativmedizin insgesamt. Ich finde es erschreckend, dass die verantwortungsvolle und gewissenhafte Tätigkeit, die meine Heilpraktiker Kollegen und ich in vertrauensvollen Beziehungen zu unseren Patienten leisten, so pauschal verurteilt wird.

Meine Ausbildung und die Prüfung zum Heilpraktiker war eine größere Herausforderung für mich als davor das Abitur, kaufmännische Ausbildung und BWL-Studium. Nicht umsonst liegt die Durchfallquote beim Gesundheitsamt Köln bei etwa 80 Prozent! Und es ist die Prüfung, auf die ich am meisten stolz bin in meinem Leben. Ohne die knapp 3-jährige Ausbildung an einer Heilpraktikerschule, mit intensiven Lerngruppen und viel praktischen Ausbildungseinheiten hätte ich die mündliche und schriftliche Überprüfung vor der Amtsärztin des Gesundheitsamtes Köln sicher nie geschafft. Dazu kamen und kommen langjährige Fort- und Weiterbildungen in meinen Behandlungsmethoden TCM, Akupunktur, 5-Elemente-Ernährung, Fußreflexzonentherapie, Kräutertherapie und mehr.

Am schlimmsten finde ich, dass den Menschen, die neben der Schulmedizin auch naturheilkundliche und alternative Heilverfahren nutzen möchten, die Kompetenz für sich selbst und ihre Gesundheit abgesprochen wird. Also meine Patienten sind durchweg intelligent, reflektiert, gut informiert und stehen mitten im Leben. In der Regel kommen sie erst in meine Praxis, nachdem sie beim Arzt bzw. bei verschiedenen Ärzten waren. Und eine schulmedizinische Diagnose inkl. Therapieempfehlung erhalten haben. Oder keine eindeutige Ursache der Beschwerden diagnostiziert werden konnte und der Arzt keine adäquate Lösung für die „psychosomatischen Beschwerden“ anbieten kann. Und tatsächlich kommen sogar Patienten zu mir, denen der Arzt empfohlen hat, alternative Heilmethoden wie Akupunktur, TCM oder 5-Elemente-Ernährungsberatung auszuprobieren. Zum Glück gibt es auch unter den Schulmedizinern immer mehr, die offen für die jahrhundertealten Heilverfahren wie Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin oder Aryuveda sind und diese ja auch selbst in ihrer Praxis anbieten.

Besonders die jahrtausendealte Traditionelle Chinesische Medizin und die Akupunktur hat inzwischen weltweit Akzeptanz gefunden und wird nicht umsonst auch von der WHO bei vielen Krankheiten als Komplementäre Methode empfohlen Die AGTCM (Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V.) hat dazu eine entsprechende Stellungnahme veröffentlicht, die ich sehr gut finde. Auch die Heilpraktikerverbände haben juristisch geprüfte und ausführliche Stellungnahmen für die Zukunft unseres Berufsstandes erstellt. Hier finden Sie die Stellungnahme des Verbandes Freie Heilpraktiker e.V.

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