Haben Sie auch schon mal Acai-Beeren, Quinoa, Goji-Beeren oder Chia-Samen probiert? Sie gehören zu den so genannten „Superfoods“. Supermärkte und Onlineshops profitieren von diesem Boom, einer der vielen Trends und Hypes rund um das Thema Ernährung.
Als „Superfood“ werden häufig exotische Lebensmittel vermarktet, die bis vor ein paar Jahren bei uns noch kaum bekannt waren. Diese in der Regel pflanzlichen Produkte sollen aufgrund ihres Nährstoffgehalts einen besonders hohen gesundheitlichen Nutzen haben. Doch was ist dran an diesen „supergesunden“ Lebensmitteln?
Als 5 Elemente Ernährungsberaterin und Heilpraktikerin werde ich das häufig auch von meinen Patienten gefragt. Aus meiner Sicht sollte man den Begriff „Superfood“ als das sehen, was er in erster Linie ist: eine sehr geschickte Marketingidee. Letztlich ist es ja überhaupt nichts Neues, dass es viele natürliche Lebensmittel gibt, die aufgrund ihrer Nährstoffe einen positiven Nutzen für unseren Körper und unsere Gesundheit haben. Und solche Lebensmittel regelmäßig in seinen Speiseplan einzubauen, ist natürlich sehr empfehlenswert. Doch um sich gesund zu ernähren, braucht man nicht unbedingt auf exotische Früchte oder Samen aus fernen Ländern zu greifen.
Das Gute an dieser Diskussion ist, dass auch einheimische, ganz „altmodische“ Lebensmittel wieder mehr ins Bewusstsein rücken. Denn auch bei uns wachsen selbstverständlich „supergesunde“ Obst- und Gemüsesorten sowie Samen von Pflanzen, die den Vergleich mit den exotischen Neulingen nicht scheuen brauchen. So ähnelt beispielsweise der gute alte Leinsamen bzgl. des Gehalts an guten Oemga-3-Fettsäuren und an Ballaststoffen den Chia-Samen, die aus Mexiko importiert werden. Abgesehen vom deutlichen Preisunterschied leisten wir als Verbraucher einen positiven Beitrag für die Umwelt, wenn wir uns für regionale und saisonale Produkte entscheiden.
Dies ist übrigens auch ein Grundsatz der 5 Elemente Ernährung. Die Natur ist genial einfach: Das, was hier zu einer bestimmten Zeit wächst bzw. reift, hat als Nahrung genau die Energie und Wirkung, die wir Menschen in dieser Region gerade brauchen. In meiner TCM Praxis in Köln spielen daher bei der Ernährungsberatung einheimisches „Superfood“ wie Brombeeren, Heidelbeeren, Grünkohl, Rosenkohl, Linsen und Walnüsse eine große Rolle. Und wer Spaß hat, auch mal exotische Lebensmittel auszuprobieren, findet auch die asiatischen Gojibeeren in den TCM-Rezepten. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der TCM-Lehre, da sie in China heimisch und dort für ihre Blutbildende Wirkung geschätzt werden. Bei uns können die einheimischen Beeren und Hagebutten aber auf jeden Fall mithalten.
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